9. Klasse

02.06.2023

Wenn ich daran zurückdenke, dann habe ich nicht viele schöne Erinnerungen daran. Die ersten sechs Monate verliefen ganz gut, da ich damals zur Hauptschule (Die meiste Zeit Theoretisch) ging. Ich ging gerne zur Schule, fand den Unterrichtsstoff interessant und konnte gut mithalten. Ab Januar musste ich allerdings eine Stufe niedriger gehen und war in der Hauptschule (Halb Theorie und halb Praxis) Nach einem halben Jahr in diese Klasse zu kommen, obwohl jeder schon eine Gruppe hatte, ist natürlich nicht schön. Am Anfang war es noch nicht so schlimm und meine Noten für die 9. Klasse waren auch völlig in Ordnung.

Auf meinem Zeugnis für die 9. Klasse habe ich in jedem Fach für die Hauptschule (Halb Theorie und halb Praxis) eine 2 oder 2- erhalten, für Deutsch eine 1 und für Niederländisch und Wirtschaftswissenschaften eine 3. Für Englisch und Wirtschaft eine 4. Das ist natürlich auch logisch. Wenn man selbst eine Sprechstörung hat, dann sind Sprachen sowieso absolut schrecklich. Dann stellte ich auch fest, dass ich in der weiterführenden Schule auch keine Unterstützung erhalten würde. Mir wurde buchstäblich gesagt, ich solle wie alle anderen in meiner Klasse mitmachen. Dann ist es natürlich logisch, dass die Fächer mit Sprachen, Zahlen und Praxis unter dem Durchschnitt liegen, weil ich auch keine Unterstützung hatte.

Generell war mir die Hauptschule (Halb Theorie und halb Praxis) eigentlich zu einfach, außer natürlich, dass ich mich mit den Sprachen auseinandersetzen musste. Wenn ich im Nachhinein die richtige Unterstützung erhalten hätte, wie zum Beispiel:

  • Zusätzliche Zeit für Aufgaben, Tests und Prüfungen 
  • Keine Beurteilung von Rechtschreibfehlern/Satzbau 
  • Zusätzliche Zeit für die Formulierung 
  • Visuelle/textuelle Unterstützung

Dann hätte ich problemlos die Hauptschule (Die meiste Zeit Theoretisch) folgen können. Mal ehrlich, was sind das für kleine Anpassungen, die in der Praxis leicht machbar sind. Natürlich habe ich mir nicht ausgesucht eine Sprechstörung zu haben und auch jetzt gibt es Schulen, die keine oder kaum Anpassungen vornehmen wollen. Meine Frage ist immer: Wieso? Manchmal habe ich einfach das Gefühl, dass ich sie schütteln muss, um es deutlich zu machen. Sicherlich sollten sie froh sein, dass ein Schüler mit einer Sprachentwicklungsstörung eine reguläre Ausbildung absolvieren möchte, oder irre ich mich?