Mehr Bewusstsein

Im Januar 2020 habe ich auf Facebook eine Zusammenfassung über meine verbale Entwicklungsdyspraxie geteilt. Ich hatte die Nase voll davon! Ich habe es satt, nicht akzeptiert zu werden und die Leute wissen nicht, was das ist. Die Vorurteile, die sich von Tag zu Tag mehr anhäuften, damit ich in die bekannte "Schublade" passte.
Ich habe eine kurze Zusammenfassung meiner Diagnose, meiner Schulzeit und meiner immer noch bestehenden Probleme gemacht. Als ich diesen Beitrag geteilt habe, war das Interesse riesig. Eltern, die sich in der Geschichte wiedererkannten, wollten mehr über mein Leben mit einer Sprachstörung erfahren und was ich als Erwachsener mit der Diagnose verbale Dyspraxie erlebt habe. Die Nachricht wurde bereits über 70 Mal geteilt, was für mich unvorstellbar, aber auch so fantastisch war. Die Leute haben meine Geschichte gehört und gelesen. Ich hatte nicht erwartet, dass es so gut und positiv aufgenommen wird.
Meine Idee war eigentlich, meine Geschichte einmal kurz und eindringlich zu erzählen, aber als ich las dass so großes Interesse bestand verspürte ich den Drang, meine Geschichte von Anfang an zu erzählen. Natürlich auch zur Wiedererkennung, aber auch um Unsichtbares sichtbar zu machen und einem Menschen mit einer Sprachstörung endlich ein Gesicht zu geben. Oft liest man nur Geschichten von Fachleuten oder von Eltern, die ein Kind mit einer Sprachstörung haben, nicht aber von jemandem der selbst die Diagnose hat und aus seiner Perspektive erzählt.
Jetzt ist es zu etwas ganz Fantastischem geworden und das alles dank dieser einen Nachricht. Wenn ich diesen Beitrag nicht geschrieben hätte, wäre ich nie so weit gekommen.
Vielen Dank dafür und vielen Dank an alle, die mir folgen und meine Beiträge lesen