Namensänderung

Bei meiner Geburt erhielt ich nicht den Nachnamen "Huttinga", denn das ist der Name meiner Mutter. Ich erhielt den Nachnamen meines Vaters "Huizinga". Als Schulmädchen hatte ich immer Probleme, meinen alten Nachnamen "Huizinga" auszusprechen. Aufgrund meiner verbalen Entwicklungsdyspraxie finde ich den Buchstaben /u/ und alle seine Kombinationen /au/ou/ui/uu/eu immer noch sehr schwierig, obwohl ich fast 10 Jahre lang eine Sprachtherapie gemacht habe. Hier hört man deutlich meine Sprechstörung. Auch heute noch sind das Buchstaben, die ich im Alltag nur schwer aussprechen kann. Daran wird sich auch nichts ändern, denn es wird nie besser werden.

Aus diesem Grund wurde häufig eine Kombination mit meinem Namen gebildet. Es gab sogar eine Situation, in der der Name "Havinga" auf dem Formular für die Fahrradinspektion stand, weil sie ihn so gehört hatten. Oder wurde daraus plötzlich "Hazinga" oder "Huizenga"? Ich wusste schon in jungen Jahren, dass ich meinen Nachnamen unbedingt ändern wollte, da er mich eher störte als stolz machte.

Unmittelbar nach meinem 18. Geburtstag habe ich den Antrag auf Änderung meines Nachnamens ausgefüllt. Nach meinem 16. Geburtstag könnte ich zwar auch einen Antrag stellen, allerdings könnte die Familie meines Vaters noch Einspruch erheben und der Antrag könnte dann abgelehnt werden. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen, da mir dies aufgrund meiner Sprechstörung sehr wichtig war.

Meinem Antrag wurde stattgegeben und nach 6 Wochen wurde er per königlichem Erlass weitergeleitet. Anfang Dezember 2018 erhielt ich einen Brief, in dem stand, dass der königliche Erlass zur Änderung meines Nachnamens genehmigt worden sei. Ich beantragte sofort neue Passfotos und einen neuen Personalausweis und von dem Moment an, als ich meinen neuen Personalausweis in den Händen hielt, war ich ein "echter" Huttinga. Du hättest mich in diesem Moment nicht stolzer machen können. Die Behinderung, die ich aufgrund meines "alten" Nachnamens und meiner Sprechstörung erlebte, war nicht mehr vorhanden. Insgesamt habe ich 950,25 € ausgegeben, aber es war definitiv jeden Cent wert.

Mein Nachname wird mittlerweile problemlos verstanden und ich bin noch heute jeden Tag sehr stolz darauf!