Warum ich nicht wusste, dass verbale Entwicklungsdyspraxie unter SES fällt

Als bei mir im Jahr 2004 schließlich eine verbale Entwicklungsdyspraxie diagnostiziert wurde, wusste nicht einmal der Logopäde, was die Zukunft für mich bereithalten würde. Ich litt an der schwersten Form der verbalen Dyspraxie und niemand wusste damals, ob ich jemals verständlich sprechen würde.
In die Vorschule besuchte ich die Sprachheilschule. Dabei handelte es sich um eine Schule für gehörlose/schwerhörige Schüler und Schüler mit schweren Sprach- und Sprechschwierigkeiten. Dies war auch aufgrund meiner verbalen Dyspraxie sinnvoll, da ich zu dieser Zeit aufgrund meines schwerwiegenden Kommunikationsproblems nicht autark war. Nachdem ich diese Schule drei Jahre lang absolviert hatte, konnte ich von da an einer regulären Schule besuchen.
Wir haben den verschiedenen Schulen und Behörden stets mitgeteilt, dass bei mir VED diagnostiziert wurde. Wir erklärten, was das bedeutete und womit ich zu kämpfen hatte, aber es gab kaum jemanden der von dieser Diagnose gehört hatte. Ich habe also all die Jahre keine Vergünstigungen bekommen, obwohl ich aus gutem Grund in der Sprachheilschule war.
Nachdem ich begonnen habe, meine Geschichte als Erfahrungsexperting in den sozialen Medien zu erzählen, kam ich auch mit verschiedenen Verbänden rund um SES in Kontakt. Während einer Zoom-Sitzung gab ein Elternteil an, dass bei mir eine schwere Sprach- und Sprechstörung diagnostiziert worden sei. Dieser Begriff hatte sich nämlich in "Sprachentwicklungsstörung" (SES) geändert, wer hätte gedacht, dass der Begriff geändert würde … Ich war in der Sprachheilschule und hatte daher immer Anspruch auf Unterstützung in der Schule. Dies war uns die ganze Zeit nicht bewusst und daher auch nicht bewusst. Im Nachhinein war ich darüber sehr frustriert, denn wenn mir nur eine Person aus der Schule oder einer Organisation davon erzählt hätte, hätte ich wahrscheinlich all die Jahre die richtige Unterstützung erhalten.
So hatte ich endlich einen neuen Begriff, mit dem ich arbeiten konnte. Vielleicht bekomme ich dort endlich die richtige Unterstützung. Es gab also noch jede Menge zu recherchieren, also habe ich angefangen!